Nachricht | Podcastreihe: EinBlick nach Osteuropa

Die Podcastreihe „EinBlick nach Osteuropa“ mit der Journalistin Caroline Vongries ist eine Kooperation der RLS Sachsen-Anhalt mit dem Radio HBW.

Straßencafé in Warschau, März 2022 Foto: Holger Politt
EinBlick nach Osteuropa 

Die Idee zu einer Podcastreihe mit Blick nach Osteuropa ist bereits vor Rußlands Angriff auf die Ukraine entstanden, der uns erst einmal fassungslos gemacht und die europäische Friedensordnung zerstört hat.
Es bleibt das Ziel, Hintergründe zu erfragen, zuzuhören, ins Gespräch zu kommen, um unsere Sichtweise auf unsere osteuropäischen Nachbarn zu erweitern und uns gegenseitig besser zu verstehen.

In der Folge 1: Polen (auf Radio HBW) ist Caroline Vongries mit Holger Politt, dem langjährigem Leiter des RLS Büros in Warschau, im Gespräch.

Einen ersten „EinBlick“ wollten wir in Polen gewinnen, Anknüpfungspunkt waren die vergessenen Geflüchteten an der polnisch-belarussischen Grenze, die zum Spielball von Machtpolitik zwischen Russland, Berlarus und der EU, insbesondere Polen geworden sind. Menschen, im Grenzgebiet umhergetrieben –  eine humanitäre Tragödie.  „EinBlick“ nach Osteuropa erscheint aber jetzt umso dringlicher und existenzieller und greift Fragen auf nach der aktuellen Situation von Geflüchteten aus der Ukraine in Polen, den Veränderungen in der polnischen Zivilgesellschaft und Politik. Wie erleben unsere Nachbar*innen in Polen, die geografisch näher sind, die Situation? Welche Ängste sind dort wach? Wie wird die Lage eingeschätzt?  Wie stark ist die Identifikation mit den östlichen Nachbarn? Wie sieht der historische Kontext aus? Was denkt man in Polen, wie der Krieg beendet werden könnte? Und wie steht man in Polen zu den hierzulande diskutierten Forderungen aus der Ukraine selbst: schnelle Aufnahme der Ukraine in die EU, Flugverbotszone, sofortiger Stopp aller Energielieferungen? Das Gespräch bezieht auch die Perspektive der baltischen Republiken mit ein.

Folge 2: Südosteuropa (auf Radio HBW) hat Caroline Vongries als Gast Krunoslav Stojaković, den langjährigen Büroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Belgrad.

In dem ca. einstündigen Gespräch wird die politische Situation in Südosteuropa, insbesondere in Serbien analysiert, außerdem stehen natürlich auch die Einschätzung der Kriegssituation in der Ukraine, das Verhältnis zu Russland und Hintergründe dazu im Fokus. 
Wie sieht die Situation, wie sieht die Stimmung vor Ort in Serbien und den Nachbarstaaten aus? Inwieweit ist überhaupt der Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien aufgearbeitet? Welche Sorgen und Wünsche haben die Menschen in Bezug auf die EU und wie steht die Zivilbevölkerung zur NATO?
Darüberhinaus wird die Rolle der Religion in der serbischen Gesellschaft beleuchtet und -last, but not least- die Situation von Frauen und ihre Position in der Gesellschaft. Am Ende des Gespräches werden Herausforderungen für linke Politik diskutiert. 

In der Folge 3: Tschechien, Slowakei und Ungarn (auf Radio HBW) ist die Journalistin Caroline Vongries mit Joanna Gwiazdecka im Gespräch, der Büroleiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Prag.

Das Gespräch beginnt mit einer Analyse der Situation und den Perspektiven von ukrainischen Geflüchteten in Tschechien und der Slowakei. Wie wird der Krieg in der Ukraine wahrgenommen und von der Bevölkerung eingeordnet? Wie hoch ist dort die Solidarität mit den ukrainischen Geflüchteten? Gibt es eine Friedensbewegung in Tschechien? Wie steht die Bevölkerung zur Aufnahme der Ukraine in die EU? Wie ist insbesondere die Situation von Frauen in den osteuropäischen Gesellschaften und wie aktiv ist die Frauenbewegung in diesen Ländern? Wie ist es um die Zivilgesellschaft grundsätzlich bestellt?
Welche Perspektiven linker Politik sehen sie? Was wünscht man sich in Tschechien und der Slowakei von der EU und von Deutschland?

In der  Folge 4: Rußland (auf Radio HBW) spricht die Journalistin Caroline Vongries mit Kerstin Kaiser, der langjährigen Büroleiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau.
Der Podcast wird am 22. Dezember 18.00 Uhr freigeschalten.

Kerstin Kaiser, die ehemalige Landtagsabgeordnete aus Brandenburg, ist Diplom-Slawistin und leitete seit 2016 das Moskauer RLS Büro. Sie hat den Beginn des Ukrainekriegs in der russischen Metropole miterlebt und kam erst im August 2022 nach Deutschland zurück.
Sie gibt im Gespräch Einblick in die Hoffnungen und die politischen Orientierungen innerhalb der russischen Zivilgesellschaft. Wie steht die Bevölkerung zum Krieg und auch zu ihrem Präsidenten? Inwiefern hat sich die Haltung seit dem Angriff auf die Ukraine verändert? Welche Formen des Widerstandes gibt es? Welche Verbindungen gibt es zwischen den Menschen in Russland und der Ukraine? Wie haben sich persönliche und berufliche Kontakte nach Russland seit dem 24. Februar entwickelt? Wie sieht aus Sicht der russischen Bevölkerung das Verhältnis zu EU und der USA aus? Welche Möglichkeiten sind denkbar, um den Frieden in Europa wieder herzustellen?