Futopia - Ideen für eine bessere Fußballwelt

Am 17. November 2022 hatte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt Alina Schwermer mit ihrem aktuellen Buch „Futopia“ zu Gast. Dennis Jannack, engagiert in RLS und Fanhilfe, führte ein Gespräch mit ihr. Mitveranstalter waren die Fanhilfe und das Fanprojekt Magdeburg.

Die junge, engagierte Autorin stellte die Eckpunkte Ihres umfangreichen Buches vor. Fußball kenne bis heute kaum Utopien. Es gebe zahlreiche Kämpfe aber wenig Ideen. Viele seien enttäuscht, weil man nur wenig verändern könne. Die Autorin meinte, wenn man grundsätzlich etwas im Fußball verändern möchte, müsse man langfristig denken.
Das aktuelle System im Fußball sei gescheitert. Es zerstöre Teile der Demokratie. Es gebe die Tendenz zur Privatisierung, so daß nur wenige Leute die Entscheidungskraft hätten. Es gebe eine große Verteilung gesellschaftlicher Mittel in die Hände weniger, aber man habe keinen Einfluß darauf, wohin die Mittel fließen. Der ganze Fußball fuße auf Ausbeutung und schlechten Arbeitsbedingungen für z.B. die Angestellten und Näherinnen. Sportbetriebe hätten einen schlechten ökologischen Fußabdruck. Dies seien auch Folgen des Reichtums (beheizte Pools, schnelle Autos und Privatjets der Spieler und Manager). Zudem werden große Sportanlagen beheizt bzw. gekühlt. Die Frage sei, wie man den Fußball neu und sinnvoller strukturieren kann. Es folgten viele interessante Vorschläge der Autorin, wie z.B. Änderung des Belohnungssystems (Es zählt nicht nur der Sieg). Man müsse nachdenken, was „gute Leistung“ bedeutet. Es sei denkbar, daß Räte über die Mittelvergabe beschließen, Gehaltsuntergrenzen für Angestellte und Emmissionsobergrenzen eingeführt werden. Im Buch kann man dazu einen Entwurf für einen Fußball im postkapitalistischen System nachlesen.

Link zum Buch im Werkstatt-Verlag