Analyse | Rassismus / Neonazismus - Parteien / Wahlanalysen - Kampf gegen Rechts Wenn die extreme Rechte gewinnt

Das Abschneiden von AfD & Co. bei den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg

Information

«überarbeitetes» AfD-Plakat in Brandenburg, August 2024
Foto: IMAGO / serienlicht

Die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg liegen hinter uns. In allen drei Bundesländern verschieben sich die politischen Verhältnisse deutlich nach rechts, in Thüringen und Brandenburg wird die extrem rechte AfD gar stärkste Kraft. In Sachsen und Thüringen ist mit dem Wahlergebnis eine Fortführung der bisherigen Regierungskoalition nicht möglich. Erste Sondierungsgespräche für Koalitions- und Regierungsbildung laufen bereits, gestalten sich aber aufgrund der schwierigen Mehrheitsverhältnisse, Unvereinbarkeitsbeschlüssen und der neuen Partei «Bündnis Sarah Wagenknecht» schwierig.

Anika Taschke ist Referentin für Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Steven Hummel arbeitet als Bildungsreferent bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.

Wir wollen im Folgenden einen Blick auf das Abschneiden der extremen Rechten bei den Landtagswahlen werfen, andere Aspekte wie beispielsweise das Abschneiden der Partei Die Linke bleiben im Text weitgehend unberücksichtigt.

Das Erstarken der extremen Rechten bei den drei Ost-Landtagswahlen zeichnete sich bereits vorher ab: Umfragen vor der Wahl machten deutlich, dass besonders die AfD in allen drei Bundesländern zulegen würde. Auch der Blick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament  sowie die Kommunalwahlen im Mai und Juni dieses Jahres deuteten in diese Richtung. Der Aufstieg der extremen Rechten ist allerdings kein Naturgesetz, sondern kann und muss gestoppt werden.

Thüringen

In Thüringen ist die AfD klare Wahlsiegerin. Sie erreicht 32,8 Prozent (+9,4) der Zweitstimmen (396.711 Stimmen) und gewinnt 29 der 44 Direktmandate (408.000 Stimmen). Die AfD zieht mit 32 (von 88) Sitzen in den Landtag ein und erreicht damit eine Sperrminorität (mehr als ein Drittel der Sitze).

Die AfD Thüringen ist eine klar antiparlamentarische Partei. Sie steht damit in faschistischer Tradition. Bereits in der Vergangenheit – etwa zur Wahl des Kurzzeit-Ministerpräsidenten Kemmerich oder bei der Debatte um die Auflösung des Landtags in der vergangenen Wahlperiode – hat sie jegliche Möglichkeiten genutzt, die Handlungsunfähigkeit demokratischer Parteien und des Landtags herbeizuführen und so zu belegen. Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels zeigt es sich erneut an der Sabotage der Konstitution des Thüringer Landtags durch AfD-Alterspräsident Treutel.

Neben der AfD traten auch andere extrem rechte Kleinstparteien an. Die «WerteUnion» rings um den ehemaligen Chef vom Bundesamt für Verfassungsschutz erreichte 0,6 Prozent, das «Bündnis Deutschland» lediglich 0,4 Prozent der Stimmen. Beide Parteien ziehen damit nicht in den Landtag ein und erhalten auch keine Wahlkampfkostenerstattung. Dies verdeutlicht erneut die zentrale Stellung der AfD im Spektrum der extremen Rechten.

Mit Blick auf die Wahlkreise und Gemeindeebene lässt sich ein differenzierter Blick auf das Abschneiden der extremen Rechten gewinnen. In den Wahlkreisen schwanken die AfD-Ergebnisse zwischen 14,3 Prozent (Jena I) und 41,3 Prozent (Altenburger Land I). 

In 48 Gemeinden erreicht die AfD mindestens 50 Prozent der Stimmen. Ihr Spitzenergebnis erzielt sie in der Gemeinde Karlsdorf (84 Wahlberechtigte, 62 Wähler*innen) mit 72,1 Prozent.

Wie das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft bereits analysierte ist ein einfacher Schluss, dass die AfD im ländlichen Raum leichteres Spiel habe, nicht zulässig. In den Gemeinden im Landkreis Eichsfeld beispielsweise fallen die Ergebnisse für die AfD unterdurchschnittlich aus.

Landes- und Fraktionsvorsitzender sowie Spitzenkandidat und auch Aushängeschild der AfD in Thüringen ist der Faschist Björn Höcke. Dieser wechselte in den Wahlkreis Greiz II um dort das Direktmandat zu erringen. Allerdings unterliegt Höcke (38,9 Prozent) dem CDU-Kandidaten Christian Tischner (43,0 Prozent) und zieht über die Landesliste in den Landtag ein.

Regierungsbildung

Die bisherige rot-rot-grüne Minderheitsregierung verlor deutlich an Stimmen und Sitzen (jetzt 18 Sitze). Die Sondierungsgespräche, Koalitionsverhandlungen und Regierungsbildung dürften sich in Thüringen besonders schwierig gestalten. Nach parlamentarischer Gepflogenheit lädt die stärkste Partei zu Gesprächen ein. Allerdings haben sowohl vor als auch nach der Wahl alle Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD, welche stärkste Partei ist, ausgeschlossen. Die Einladung der AfD an CDU und BSW wurde von beiden Parteien zurückgewiesen. Allerdings gibt es in der CDU prominente Stimmen welche sich für eine Zusammenarbeit mit der AfD aussprechen, so beispielsweise die neu in den Landtag gewählte CDU-Angeordnete Martina Schweinsburg (1994 bis 2024 Landrätin in Greiz).

Eine Koalitionsbildung unter Ausschluss der AfD wäre nur zwischen CDU, BSW und Die Linke möglich, was formal aufgrund des Unvereinbarkeitsbeschlusses der CDU gegenüber der Linken eigentlich ausgeschlossen ist. Eine Koalition zwischen CDU, BSW und SPD kommt auf 44 Sitze, womit ein Sitz zur Landtagsmehrheit fehlt. Bei beiden Konstellationen kommt dem erst im Januar gegründeten BSW eine Schlüsselrolle zu. Die Setzung außenpolitischer Bedingungen und die Rolle der Parteivorsitzenden Sahra Wagenknecht machen die Sondierungen nicht einfacher. Zusätzlich fordern einige West-CDU-Mitglieder einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit dem BSW ähnlich zur Linken.

Sperrminorität

Mit ihrem 32 Sitzen erreicht die AfD deutlich eine Sperrminorität. Dieser mögliche Status wurde vorher bereits vielfach diskutiert, Konsequenzen zur Verhinderung dieser vor der Wahl nicht umgesetzt. Doch was bedeutet eigentlich Sperrminorität? Einige Entscheidungen im Landtag müssen mit einer Zweidrittel-Mehrheit getroffen werden, diese kann die AfD nun blockieren. Darunter fallen:

  • Der Ausschluss der Öffentlichkeit aus dem Landtag
  • Die Auflösung des Landtages aus eigener Kraft
  • Abwahl der*des Landtagspräsident*in
  • Die Wahl von Landesverfassungsrichter*innen
  • Der Einsatz von parlamentarischen Kontrollkommissionen
  • Änderungen der Thüringer Verfassung

Welche Konsequenzen die Stärke der AfD haben kann, lässt sich mit Blick auf das Landesverfassungsgericht illustrieren. Dieses ist für Organstreitigkeiten (zum Beispiel zwischen Landesregierung und Landtagsfraktionen) und Verfassungsbeschwerden zuständig. 2026 muss ein Mitglied des Landesverfassungsgerichts neu gewählt werden, 2029 die anderen acht Mitglieder. Da diese mit einer Zweidrittel-Mehrheit gewählt werden müssen, kann die AfD diese Wahl aus eigener Kraft blockieren. Damit würden weder neue Richter*innen noch Stellvertreter*innen gewählt werden, das Gericht wäre zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr arbeitsfähig.

Das «Thüringen-Projekt» des Verfassungsblogs hat sich in mehreren Beiträgen bereits vor der Landtagswahl mit diesen Problemen auseinandergesetzt und konkrete Vorschläge unterbreitet.

Sachsen

In Sachsen erreicht die AfD mit 30,6 Prozent (+3,6) der Zweitstimmen (719.279 Stimmen) Platz zwei nach der CDU. Sie gewinnt 28 der 60 Direktmandate (794.223 Stimmen). Die AfD zieht mit 40 (von 120) Sitzen in den Landtag ein und verfehlt damit knapp die Sperrminorität (mehr als ein Drittel der Sitze), zur besonderen Rolle von Matthias Berger diesbezüglich siehe unten.

Neben der AfD traten auch hier andere extrem rechte Kleinstparteien an. Die «WerteUnion» rings um den ehemaligen Chef vom Bundesamt für Verfassungsschutz erreichte 0,3 Prozent, das «Bündnis Deutschland» ebenfalls. Eine sächsische Besonderheit ist die 2021 gegründete Partei «Freie Sachsen», ein Sammelbecken neonazistischer und anderer extrem rechter Akteur*innen. Die Freien Sachsen unterstützen und initiierten zahlreiche extrem rechte Straßenproteste (gegen Corona-Maßnahmen, gegen die Regierung, gegen Geflüchtetenunterkünfte). Sie verfehlen mit 2,2 Prozent deutlich den Einzug in den Landtag, erhalten aber Wahlkampfkostenerstattung (ca. 59.000 Euro). Aktuell plant der sächsische Innenminister verschiedenen Medienberichten zufolge ein Verbot der Freien Sachsen.

Mit Blick auf die Wahlkreise und Gemeindeebene lässt sich ein differenzierter Blick auf das Abschneiden der extremen Rechten gewinnen. In den Wahlkreisen schwanken die AfD-Ergebnisse zwischen 10,1 Prozent (Leipzig I) und 41,9 Prozent (Bautzen 1/Budyšin 1).

In sechs Gemeinden erreicht die AfD mindestens 50 Prozent der Stimmen. Ihr Spitzenergebnis erzielt sie in der Gemeinde Pausa-Mühltroff (Stadt; 3.952 Wahlberechtigte, 3.069 Wähler*innen) mit 54,2 Prozent.

Regierungsbildung

Die bisherige schwarz-rot-grüne Regierung verlor moderat an Stimmen und Sitzen (jetzt 58 Sitze), eine Fortsetzung der Koalition ist nicht möglich (Landtagsmehrheit ab 61 Sitze). Weiterhin hatte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bereits vor der Wahl angekündigt nicht weiter mit den Grünen regieren zu wollen. Die Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen dürften einige Zeit in Anspruch nehmen. Als wahrscheinlichste Koalition kann die Zusammenarbeit zwischen CDU, BSW und SPD gelten. Auch hier kommt dem BSW eine Schlüsselrolle zu. Die Setzung außenpolitischer Bedingungen und die Rolle der Parteivorsitzenden Sahra Wagenknecht machen die Sondierungen nicht einfacher. Zusätzlich fordern einige West-CDU-Mitglieder einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit dem BSW ähnlich zu Linken. Eine Zusammenarbeit mit der AfD haben bisher alle Parteien ausgeschlossen.

Sperrminorität

Mit ihren 40 Sitzen verfehlt die AfD ihr Ziel einer Sperrminorität äußerst knapp, diese wäre mit 41 Sitzen erreicht. Ähnlich der Regelungen in Thüringen (siehe oben) könnte die AfD mit entsprechender Mehrheit unter anderem die Wahl von Landesverfassungsrichter*innen sowie Verfassungsänderungen blockieren.

Zu einer Sperrminorität könnte der AfD allerdings noch der für die Freien Wähler direkt in den Landtag gewählte Matthias Berger (Leipzig Land 3) verhelfen. Berger ist der einzige Vertreter der Freien Wähler im Landtag. Nach seiner Wahl überlegte er eine Weile, ob er Bürgermeister in Grimma bleiben oder doch in den Landtag einziehen wolle. Bereits vor der Wahl schloss er eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht aus. Mit seinem Wechsel in den Landtag bekräftigte er diese Position nochmal: «Ich schaue nicht nach links und nach rechts, sondern werde mit allen reden und so abstimmen, wie es mein Gewissen mir sagt.»

Brandenburg

In Brandenburg ist die SPD Wahlsiegerin, die AfD schaffte es auf den zweiten Platz. Sie erreicht 29,2 Prozent (+5,7) der Zweitstimmen (438.811 Stimmen) und gewinnt 25 der 44 Direktmandate (470.412 Stimmen). Die AfD zieht mit 30 (von 88) Sitzen in den Landtag ein und erreicht damit eine Sperrminorität (mehr als ein Drittel der Sitze).

Neben der AfD traten auch andere extrem rechte Kleinstparteien an. Die «WerteUnion» rings um den ehemaligen Chef vom Bundesamt für Verfassungsschutz erreichte 0,3 Prozent und die neonazistische Partei «Der III. Weg» 0,1 Prozent. Beide Parteien ziehen damit nicht in den Landtag ein und erhalten auch keine Wahlkampfkostenerstattung. Dies verdeutlicht erneut die zentrale Stellung der AfD im Spektrum der extremen Rechten.

Eine Besonderheit des Brandenburger Ergebnisses ist der Nichts-Einzug sowohl von der Partei Bündnis 90/Die Grünen als auch Die Linke. Damit gibt es in Brandenburg keine linke Opposition mehr im Landtag, was kombiniert mit der Stärke der AfD fatal ist. Die gesellschaftliche Linke hat nun keine parlamentarische Vertretung mehr.

Mit Blick auf die Wahlkreise und Gemeindeebene lässt sich ein differenzierter Blick auf das Abschneiden der extremen Rechten gewinnen. In den Wahlkreisen schwanken die AfD-Erststimmenergebnisse zwischen 26,3 Prozent (Barnim II) und 46,5 Prozent (Spree-Neiße II).

In 19 Gemeinden erreicht die AfD mindestens 50 Prozent der Stimmen. Ihr Spitzenergebnis erzielt sie in der Gemeinde Hirschfeld (1.031 Wahlberechtigte, 648 Wähler*innen) mit 61,3 Prozent.

Regierungsbildung

Ministerpräsident Woidke (SPD) hatte vor der Wahl angekündigt zurückzutreten, sollte die SPD nicht stärkste Kraft werden. Unter anderem aufgrund des auf seine Person zugespitzten Wahlkampfes wurde die SPD stärkste Kraft und erreichte 30,9 Prozent der Stimmen.

Die Fortführung der bisherigen Regierung, bestehend aus SPD, CDU und Grünen kann nicht weitergeführt werden. Die Grünen, aber auch Die Linke haben den Einzug in das Parlament verpasst, womit linke Stimmen kaum noch im brandenburger Landtag vorhanden sein werden. Die SPD ist nun auf Sondierungsgespräche mit BSW und der CDU angewiesen.

Bei beiden Konstellationen kommt erneut dem BSW eine tragende Rolle zu. Die Setzung außenpolitischer Bedingungen und die Rolle der Parteivorsitzenden Sahra Wagenknecht machen die Sondierungen nicht einfacher. Zusätzlich fordern einige West-CDU-Mitglieder einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit dem BSW ähnlich zur Linken. Eine Zusammenarbeit mit der AfD haben bisher alle Parteien ausgeschlossen.

Sperrminorität

Mit ihren 30 Sitzen erreicht die AfD ihr Ziel einer Sperrminorität knapp. Ähnlich der Regelungen in Thüringen (siehe oben) kann die AfD mit dieser Mehrheit unter anderem die Wahl von Landesverfassungsrichter*innen sowie Verfassungsänderungen blockieren.

Was die Ergebnisse für die gesellschaftliche Linke bedeuten

Aktive Engagierte, demokratische Zivilgesellschaft aber auch Einzelpersonen betonen schon lange die prekäre Situation in Ostdeutschland. Durch die Gewinne der extremen Rechten und weniger Abgrenzungen in den kommunalen Gremien (Stichwort Brandmauer) kann es zu einer immensen Kürzung von Mitteln im demokratischen Bildungsbereich kommen aber auch zur Kriminalisierung von alternativen, klimapolitischen oder linken Projekten. Spielt dem nun auch noch die Landespolitik in die Hände, besteht die Möglichkeit, dass etablierte und wichtige Fördertöpfe gestrichen oder für andere Projekte umgewidmet werden. Die Folge ist, dass Akteur*innen aufgrund der mangelnden finanziellen Grundlage ihre Arbeit nicht fortführen können.

Die Ergebnisse der Landtagswahlen sind auch für Menschen, die sich in den letzten Monaten und Jahren organisiert haben, um Räume des Dialogs über Rechte und jenseits von Rechten zu schaffen, niederschmetternd und demotivierend. Es stellt sich die Frage, wie mit dem Gefühl der Ohnmacht umzugehen ist. Außerdem haben aufgrund der ansteigenden Gewalt gegen solche Projekte sich bereits einige Aktive zurückgezogen und die Arbeit eingestellt. Unter Aktivist*innen, aber auch den Menschen auf der Straße, geht angesichts des Rechtsrucks Angst um, dass die Zeiten der Baseballschläger- oder Nullerjahre wiederkehren. Queeren Communities, Geflüchteten, migrantisierten aber auch progressiven Kräften fehlt der Schutz vor Gewalt. Hier ist die Fallhöhe in den drei Bundesländern sehr unterschiedlich. So sind bspw. Akteur*innen in den ländlichen Räumen Sachsens bereits vorher in einer prekäreren Lage gewesen als in den anderen beiden Bundesländern, wo politische Kultur, Verhalten der Behörden und Fördermöglichkeiten andere waren.

Es braucht die Verteidigung von (Schutz)räumen und Verbündete vor Ort. Rechten Diskursen darf nicht weiter unwidersprochen Platz gemacht werden – aber dafür braucht es unter anderem von staatlicher Seite Unterstützung. Wenn die Kommunen und das Land die Schutzräume nicht mehr bieten, dann darf die Bundesregierung das Demokratiefördergesetz nicht weiter blockieren und muss klar die Gefahr in der Gewalt der extrem rechten Szene benennen und diese einschränken. Daneben braucht es den Aufbau von staatlich unabhängigen Finanzierungsstrukturen und solidarischer Unterstützung mehr denn je. Ein bereits bestehendes Beispiel ist das Projekt «Polylux».                        

Doch die letzten Monate der Wahlkämpfe in den Ländern wie auf Bundesebene haben auch gezeigt, dass das Thema der Migration – der thematische Schwerpunkt der AfD – verstärkt im politischen Diskurs besprochen wird. Die amtierende Bundesregierung reagierte auf den Anschlag in Solingen mit einem Sicherheitspaket, welches einer Abschaffung des Asylrechts gleichkommt; verstärkte Grenzkontrollen vorsieht sowie Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan ermöglicht. Rechte Politik und Forderungen der AfD werden bereits heute von der Bundesregierung in die Tat umgesetzt.