4. Juni 2021 Diskussion/Vortrag Kinder haben in der Krise

Wie verändert die Pandemie das Leben von Müttern? Input von Josephine Jellen, OvGU anschließend Podiumsdiskussion mit drei Müttern aus Magdeburg

Information

Veranstaltungsort

Digital
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Zeit

04.06.2021, 17:00 - 19:00 Uhr

Themenbereiche

Wirtschafts- / Sozialpolitik

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Kinder haben in der Krise - Wie verändert die Pandemie das Leben von Müttern?
Auswirkungen der Pandemie auf Soziale Ungleichheitsverhältnisse. Geschlechterbilder und Elternschaft in der Krise
Input von Josephine Jellen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mikrosoziologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
anschließend Podiumsdiskussion mit drei Müttern aus Magdeburg
Moderation: KlassenFragen

Seit Beginn der Pandemie ist das Vermögen der zehn reichsten Männer der Welt um insgesamt fast eine halbe Billion US Dollar gestiegen. Der Gewinn reiche aus, um die gesamte Weltbevölkerung gegen Covid-19 zu impfen. In der öffentlichen Wahrnehmung und im Beruf werden Frauen zunehmend von Männern verdrängt - immer mehr Männer kommen zu Wort und werden als Experten, die zur Krise sprechen, zu Rate gezogen. Die Perspektive von Frauen und Müttern fehlt oder wird nicht gehört.
Wissenschaftler*innen warnen derzeit davor, die Pandemie würde die Gleichberechtigung auf einen Stand vor etwa drei Jahrzehnten zurückkatapultieren. Gleichzeitig wir eine Hauptlast der Corona-Krise von Frauen getragen und bewerkstelligt, denn drei Viertel des Gesundheitspersonals sind Frauen, und Kinderbetreuung sowie Altenpflege werden zu 90 % von Frauen geschultert. Unbezahlte Care-Arbeit wird ebenfalls zu drei Vierteln von Frauen aufgebracht. Da mit der Pandemie aufgrund von Krankenständen sowie Schul- und Kitaschließungen der Mehrbedarf an Care-Arbeit gestiegen ist, wird vermutlich auch die Menge der von Frauen und Mädchen geleisteten unbezahlten Care-Arbeit enorm gestiegen sein.
In Deutschland mussten ein Sechstel der Väter und ein Viertel der Mütter bereits ihre Lohnarbeitszeit reduzieren. Diese Mehrbelastung wurde durch die Regierung kaum finanziell aufgefangen. Insbesondere Frauen hatten bereits vor der Krise ein hohes Risiko zu verarmen - mit höherer Wahrscheinlichkeit, wenn sie Kinder haben. Dieses Risiko wird sich mit der Pandemie und ihren Folgen langfristig erhöhen. Seit Monaten ist die Kinderbetreuung nun wieder zur Hauptaufgabe für die meisten Mütter geworden, berufliche und finanzielle Ausfälle sind somit unvermeidbar geworden. Es entsteht der Eindruck, dies sei politisch so gewollt oder zumindest ein bewusst in Kauf genommener Schaden zu Lasten der Frauen, um gleichzeitig die Kapitalakkumulation aufrecht zu erhalten.
Studien zeigen, dass neben Menschen, die von Armut betroffen sind, BIPOC, Frauen generell und queeren Menschen, insbesondere erwerbstätige Mütter, die Hauptlast der Krise tragen und tragen werden. Ihre Perspektive wäre demnach jene, die am meisten ins Gewicht fallen sollte. Doch in der öffentlichen Debatte bleibt sie unsichtbar. Dies möchten wir gern ändern und am 04.06.2021 einen Anfang setzen.
Eingeleitet wird die Veranstaltung durch einen Input von Josephine Jellen (MA), wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Mikrosoziologie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, zu "Auswirkungen der Pandemie auf Soziale Ungleichheitsverhältnisse. Geschlechterbilder und Elternschaft in der Krise."
Anschließend haben wir verschiedene Mütter aus Magdeburg zur Podiumsdiskussion geladen und möchten mit ihnen über ihre Erfahrungen, Perspektiven und Forderungen hinsichtlich der Corona-Krise ins Gespräch kommen.


Veranstaltung in Kooperation mit dem Feministischen Referat des Stura der OvGU und dem Feministischen Kollektiv Magdeburg

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Zugangslink: https://rosalux.applikations-server.de/b/mat-whf-8ca-ivi
Anmeldung/Fragen/Infos an: klassenfragen@riseup.net (kein Anmeldezwang!)

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt

Telefon: +49 391 25191475