Linke Jüdinnen und Juden in der Geschichte.
Erinnerungen an eine vergessene Allianz?
Mit den Referent:innen Prof. Dr. Mario Keßler und Dr. Angelika Timm, RLS
Eröffnung: Bernd Gentkow, Vorsitzender des Vereins Eisleber Synagoge e.V.
Moderation: Dr. Florian Weis und Dr. Angelika Klein
Veranstaltung der RLS Bundesstiftung mit der RLS Sachsen-Anhalt mit Unterstützung des Vereins Eisleber Synagoge e.V.
Nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 erscheint es schwer vorstellbar, dass es eine lange gemeinsame Geschichte von jüdischer Emanzipationsbewegung und sozialistischer Arbeiter:innenbewegung gab. Diese war oft spannungsreich und widersprüchlich, doch gleichwohl in Europa, Nordamerika, Südafrika und anderen Ländern sehr ausgeprägt. Jüdinnen und Juden waren überproportional stark in den sozialistischen, kommunistischen und auch anarchistischen Strömungen und Organisationen vertreten. Diese gemeinsame Geschichte wieder stärker in Erinnerung zu rufen ist Anliegen der Reihe »Jüdinnen und Juden in der internationalen Linken«, die Bernd Hüttner, Riccardo Altieri und Florian Weis seit 2021 herausgeben.
Viele jüdische Sozialist*innen, die die Nazi-Diktatur überlebt hatten, wählten die Sowjetische Besatzungszone beziehungsweise die DDR bewusst als das Land, in dem sie eine antifaschistische neue Ordnung mit aufbauen wollten, so etwa Helene Weigel und Anna Seghers, Stephan Hermlin und Stefan Heym. Doch wie waren ihre und die Erfahrungen anderer Jüdinnen und Juden nach 1945 in der DDR? Und wie entwickelte sich der Umgang der DDR mit dem historischen und der Shoah, dem Judentum im eigenen Land und dem Staat Israel? Darüber diskutieren Angelika Timm und Mario Keßler mit Florian Weis. Darüber hinaus wollen wir fragen, an welches gemeinsame Erbe von jüdischer und sozialistischer Emanzipationsbewegung eine heutige politische Linke anknüpfen könnte und welchen Versäumnissen im Kampf gegen jeden Antisemitismus sich stellen muss.
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