Dokumentation Jüdische Architekten der Moderne

In Sachsen-Anhalt war die bundesweite Ausstellung „Jüdische Architekten der Moderne“ des Berliner Fotografen und Filmemachers Jean Molitor im November in der Magdeburger Stadtbibliothek zu sehen. Eingeladen hatten die RLS Sachsen-Anhalt, das RLS Kulturforum gemeinsam mit der Stadtbibliothek Magdeburg.

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Ausstellungseröffnung am 9.11.2021 mit Jean Molitor und Dr. Kaija Voss in der Stadtbibliothek Magdeburg

In Sachsen-Anhalt war die bundesweite Ausstellung „Jüdische Architekten der Moderne“ des Berliner Fotografen und Filmemachers Jean Molitor im November in der Magdeburger Stadtbibliothek zu sehen. Eingeladen hatten die RLS Sachsen-Anhalt, das RLS Kulturforum gemeinsam mit der Stadtbibliothek Magdeburg.

Zur Ausstellungseröffnung berichtete Dr. Kaija Voss über die Arbeit des inzwischen international renommierten Fotografen Jean Molitor und sein Projekt „bau1haus“. Das Projekt begann in Afrika. Es war der Auftrag 2009, alte vor dem Abriss stehende Häuser, beeinflusst vom Stil der Moderne, zu fotografieren. Durch seine Fotos konnte nicht nur die Architektur für die Nachwelt dokumentiert werden, sondern am Ende einige Bauten sogar vor dem weiteren Zerfall und Abriss gerettet werden. Zurück in Berlin suchte Jean Molitor weiter nach Schätzen der Bauhaus-Moderne, fotografierte und gab den ersten bau1haus-Kalender heraus.

Kaija Voss berichtete zudem über ihr geplantes gemeinsames Buchprojekt, wo zahlreiche, teils heute unbekannte deutsch/jüdische Architekten und ihre Biografien vorgestellt werden sollen. Viele jüdische Architekten und Bauwerke waren in Vergessenheit geraten, so wie die Nazis es wollten. Bauten wurden enteignet, jüdische Architekten kamen lange Zeit in der Fachliteratur gar nicht vor.


2016 wurde die erste bau1haus-Ausstellung in Gera gezeigt. Mit der Ausstellung „Jüdische Architekten der Moderne“ möchten die beiden Bauhaus-ExpertInnen nun jüdische Architekten in den Fokus rücken und sie der Öffentlichkeit vorstellen. Mindestens 9 jüdische Architekten besuchten das Bauhaus, viele von ihnen gingen danach ins Ausland.

Durch das Projekt haben sich Kaija Voss und Jean Molitor kennengelernt und sich gemeinsam auf Spurensuche begeben, fotografiert und recherchiert in Deutschland, in Israel und der ganzen Welt.

Für die Ausstellungen hat Jean Molitor die Bauwerke vergleichbar machen wollen und es mit seinen vielseitigen fotografischen Erfahrungen geschafft, sie in spannenden Momenten einzufangen und ins richtige Licht zu setzen.

Eine Auswahl der beeindruckenden schwarz-weiß Bilder war im November in Magdeburg zu sehen.