Publikation International / Transnational - Nordafrika Die Boykott-Kampagne gegen Israel

Newsletter des rls-Büros in Palästina

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Reihe

Online-Publ.

Autor

Peter Schäfer,

Erschienen

Juli 2010

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Das umfassendste palästinensische Bündnis aller Zeiten fordert „Boykott, den Abzug von Investitionen und Sanktionen“ gegen Israel, bis dieses sich internationalem Recht beugt und die Unterdrückung der Palästinenser beendet. Und die internationale Unterstützung wächst.

„In Südafrika hätten wir unsere Freiheit und gerechten Frieden nicht ohne die Hilfe von Menschen auf der ganzen Welt erreicht, die mit gewaltfreien Mitteln, wie Boykotte und den Abzug von Investitionen, ihre Regierungen und andere gesellschaftliche Akteure dazu ermunterten, die Jahrzehnte lange Unterstützung für das Apartheid-Regime rückgängig zu machen.“ Desmond Tutu am 13. April 2010 zur Überlegung der Berkeley Universität, USA, ihre Gelder aus Firmen abzuziehen, die von der israelischen Besatzung profitieren.

Was Boykott, Ausschluss und Isolation bedeuten,wissen die Palästinenser in den von Israel besetzten Gebieten sehr genau. Aufgrund mangelnder Reisefreiheit sind hier Politiker, Zivilgesellschaftler, Künstler und Akademiker seit Jahrzehnten in ihren Kontakten zu internationalen Kollegen eingeschränkt. Bis in die 90er Jahre hinein schloss die israelische Besatzungsmacht >ganze Universitäten und Kulturzentren, teils über mehrere Jahre. Die 1,5 Millionen Bewohner des Gazastreifens sind bereits seit 1991 einer sich seither stetig verschärfenden Abriegelung unterworfen. Und noch heute ist es Israel, das bestimmt, wer in das besetzte palästinensische Gebiet Westbank und Gazastreifen ein- und ausreisen darf und wer nicht bzw. was eingeführt werden darf und was nicht Israelis sehen also ganz offenbar die Isolierung der Palästinenser als geeignetes politisches Druckmittel Letztere drehen nun bereits seit einiger Zeit den Spieß um. In der palästinensischen Diskussion über die verschiedenen Widerstandsformen gegen die israelische Besatzung hat sich in den letzten Jahren ein Ansatz heraus kristallisiert, der breite Unterstützung findet, mehr und mehr auch international. Man fordert den Boykott Israels auf wirtschaftlicher, politischer, akademischer, kultureller und sportlicher Ebene, bis das Land internationales Recht umsetzt.

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