Seit der Wirtschaftskrise 1974/75 hat sich im Vergleich zu den Nachkriegsjahrzehnten in den meisten kapitalistischen Ländern das ökonomische Wachstumstempo spürbar verringert. Karl-Georg Zinn, Norbert Reuter und andere Ökonomen haben diese Tendenz untersucht. Sie stützen sich dabei u.a. auf theoretische Einsichten von Keynes, der voraussagte, dass sich die reifen Volkswirtschaften auf einen quasi wachstumslosen Zustand zu bewegen würden. Eine ähnliche Stagnationsprognose wurde im Zusammenhang mit der Analyse des säkulären Strukturwandels auch von Fourastie´ gegeben. "Der zentrale Punkt des Stagnationstheorems betrifft die erschlaffende Nachfrage in reichen Ökonomien. Doch gerade das Nachfrageproblem wurde – und wird noch – von der neoliberalen Schule und ihren wirtschaftspolitischen Anhängern geleugnet. Es ist aber der Nachfragemangel, der seit etwa zwei Jahrzehnten die Produktion der Industrieländer – mit einigen Ausnahmen – bremst und für die Arbeitslosigkeit mit verantwortlich ist. Nachfragemangel hat zwei wesentliche Ursachen: relative Sättigung der wohlhabenden und reichen Gesellschaftsschichten sowie Kaufkraftmangel bei der breiten Masse. Letzteres überwiegt gegenwärtig bei weitem." (Zinn 2005: 12)
Die reale Tendenzen des ökonomischen Wachstums und der Zunahme der Masseneinkommen bestätigen diese Aussagen, die wichtige Seiten der Krise des Fordismus seit Mitte der 70er Jahre widerspiegeln. ...