Beitrag zu den Thesen der Rosa-Luxemburg-Stiftung für das Seminar „Reform oder Revolution? Gesellschaftliche Konflikte, Konzepte, Akteure, Strategien des Kampfes gegen den Neoliberalismus“, Rio de Janeiro, Juni/Juli 2004
Bei diesen Texten handelt es sich um Arbeitsübersetzungen für den Seminargebrauch. In einer mehrsprachigen Buchpublikation, die weitere Texte umfassen wird und zum nächsten WSF in Porto Alegre vorgelegt wird, werden die Beiträge in ihrer Endfassung publiziert.Wir bitten darum, die Texte bis dahin nicht zu zitieren.
Man könnte in diesem Zusammenhang transformatorische Politik als eine spezifische emanzipatorische Praxis bezeichnen, in der das „Ändern der Umstände“ und die „Selbstveränderung“ (Marx2) zusammenfallen. Es wäre eine Politik, die drei sich wechselseitig bedingende Prozesse einschließt – (1) die Veränderung der hegemonialen Struktur in der Gesellschaft, der Art und Weise, die gesellschaftlichen Konflikte wahrzunehmen und legitime wie effektive Lösungsformen zu erkennen3; (2) die Veränderung der Kräfteverhältnisse in der Gesellschaft, die Formierung eines neuen historischen Blocks antineoliberaler Kräfte; (3) die Durchsetzung von Einstiegsprojekten mit einer transformatorischen Dynamik der dauerhaften institutionellen Umgestaltung von Eigentumsund Machtverhältnissen4. Aus dieser Triade kann eine transformatorische Dynamik entstehen, die letztlich die Vorherrschaft des Kapitals über Wirtschaft und Gesellschaft und damit den Kapitalismus überwindet