Die Synagogentür in Halle hat den Schüssen standgehalten, doch die Bedrohung ist nicht abgewehrt. Die Anschläge der letzten Jahre haben die unmittelbare physische Gewalt mit Wucht ins Bewusstsein gerufen. Rechter Terror und rassistische Gewalt bedrohen unser Leben, unsere Politik, die Möglichkeit einer solidarischen Gesellschaft. Vielen Menschen vermitteln sie täglich: «Du gehörst nicht dazu» und: «Du bist nicht sicher».
Diese Gewalt ist nicht neu, aber sie tritt in neuen bedrohlichen Konstellationen auf – als Zuspitzung einer autoritären Formierung, die bis in die bürgerliche Mitte, die Parlamente und Sicherheitsapparate reicht. Das fordert linke Gesellschaftsanalyse und Praxis heraus: Wo liegen die Ursachen? Was sind Strategien gegen Rassismus und rechte Gewalt? Wie lässt sich die Frage der Sicherheit den Rechten entreißen? Wie organisieren wir Selbstverteidigung und Solidarität? Kurz: Wie können wir kollektiv GEGENHALTEN?
LuXemburg 2/2020 beleuchtet die Konjunktur und die Kontinuitäten rechter, rassistischer Gewalt. Wir fragen nach Strategien des Widerstands und der Transformation und finden sie insbesondere dort, wo es lange Erfahrungen der Gegenwehr gibt: in der antifaschistischen Arbeit, in den Bewegungen gegen Rassismus und Polizeigewalt und in feministischen und dekolonialen Ansätzen, in denen Sicherheit und Gerechtigkeit untrennbar zusammengehören.
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