Plädoyer für eine andere Politik
Reihe: Texte der Rosa-Luxemburg-Stiftung; Bd. 62
ISBN 978-3-320-02200-6
167 Seiten, Broschur
Inhalt
Michael Brie: Vorwort
Evelin Wittich: Zum Geleit
Frigga Haug: Revolutionäre Realpolitik – die Vier-in-einem-Perspektive
Christa Luft: Kein Ende der Geschichte. Die Systemdebatte kehrt zurück
Lutz Brangsch: »Der Unterschied liegt nicht im Was, wohl aber in dem Wie«. Einstiegsprojekte als Problem von Zielen und Mitteln im Handeln linker Bewegungen
Ulrich Wilken: Hessische Verhältnisse – oder vom Versuch des Schwanzes, mit dem Hund zu wackeln
Kerstin Kaiser: Sozialismus in der Mark. Politik und Politikverständnis der brandenburgischen LINKEN in Land und Landtag
Christiane Schneider: Ein neuer Politikansatz in Hamburg
Klaus Lederer: Was ist und was kann »radikale Realpolitik« heute?
Karin Baumert: MediaSpreeVersenken. Ein Beitrag zur radikalen, linken Politik
Gabi Zimmer: Die Europäische Union neu erfinden: linker Irrtum oder radikale Realpolitik?
Dieter Klein: Das Zeitfenster für alternative Klimapolitik: von der Kunst, gegen die Herrschenden mit ihnen Unmögliches zu ermöglichen
Judith Dellheim: Revolutionäre Realpolitik und sozialökologischer Umbau
Michael Brie: Strategische Optionen der Partei DIE LINKE für eine radikale Realpolitik
Thomas Seibert: Eine Linke, die dazwischengeht. Radikale Realpolitik (auch) von Linksaußen
Frieder Otto Wolf: Parteien, soziale Bewegungen, Zivilgesellschaft, Bündnisse. Instrumente und/oder Formen »revolutionärer Realpolitik«?
In Krisen zeigt sich besonders deutlich, dass die Geschichte offen ist. Hinter dem Rücken der Akteure des Neoliberalismus, und doch gerade durch sie selbst betrieben, wurden jene explosiven Materialien angehäuft, die viele spekulative Gebäude des Finanzmarkt-Kapitalismus zum Einsturz brachten.
Wie aber kann die parteipolitische, die gewerkschaftliche, die bewegungsorientierte und die akademische Linke in ihrer Pluralität darauf Antworten finden?
Wie seit langem nicht mehr ist ein Politikansatz gefragt, den Rosa Luxemburg auf den Begriff der »revolutionären Realpolitik« brachte. An die Wurzel gehende Radikalität, Transformation der gesamten Produktions- und Lebensweise, der Macht- und Eigentumsverhältnisse müssen sich verbinden mit der Fähigkeit, die realen Verhältnisse zum Tanzen zu bringen, neue Kräfteverhältnisse zu schaffen, Projekte des solidarischen Wandelns und Lernens, der Veränderung und Selbstveränderung einzuleiten.